Wir werben immer wieder mit der Tatsache, dass der Großteil unserer Kleidung GOTS-zertifiziert ist. Doch was ist GOTS eigentlich, wofür steht es und inwiefern hilft es der Umwelt, den Nähern und Näherinnen oder der Umwelt?
„Der Global Organic Textile Standard (GOTS) ist ein weltweit angewendeter Standard für die Verarbeitung von aus biologisch erzeugten Naturfasern. Er definiert umwelttechnische Anforderungen entlang der gesamten textilen Produktionskette, sowie Sozialkriterien. Die Qualitätssicherung erfolgt durch unabhängige Zertifizierung der gesamten Textillieferkette.“ – „Zitat“ Wikipedia
Aber was bedeutet das genau?
Sowohl bei der Textilerstellung als auch bei der Textilverarbeitung werden nicht nur giftige Chemikalien benutzt, sondern auch an die Umwelt abgeben. Logischerweise werden dadurch auch die Menschen, die mit diesen Stoffen arbeiten, in „Mitleidenschaft“ gezogen. GOTS verbietet die Verwendung von Chemikalien, die Krebs, Geburtsschäden oder andere schwere Krankheiten verursachen können oder die unsere Umwelt belasten oder beschädigen können. Alle verarbeiteten Stoffe wurden vorher sorgfältig geprüft und erst danach zugelassen. GOTS beschränkt sich nicht nur auf Bioanbau, sondern auch auf strenge Auflagen von Sozialkriterien während der gesamten Produktionskette. Sie orientieren sich dabei an den Kernprinzipien der Internationalen Arbeitsorganisation. Durch diesen Standard, welcher nach der Festlegung regelmäßig von unabhängigen Zertifizierern geprüft wird, werden Kinderarbeit und Diskriminierungen ausgeschlossen und vernünftige Arbeitsbedingungen garantiert. Zudem werden Brandverhütungs- und Evakuierungsübungen verlangt.
Um sich all diese Informationen ein bisschen besser vorstellen zu können, folgt nun ein Vergleich zwischen dem Produktionsweg von GOTS-Kleidung und dem von herkömmlicher Kleidung. Der Beginn der Produktionskette startet auf den Baumwollfeldern dieser Welt. Der Markt für Baumwollsamen wird von Gen-Giganten beherrscht und Bauern, welche oft unter Knebelverträgen leiden, zerstören ihre Böden durch eine Monokultur. GOTS zertifizierte Kleidung besteht aus Biobaumwolle, für welche die Bauern ihr Saatgut selbst auswählen können. Zudem errichten diese Biobauern eine Mischkultur durch den Anbau von Früchten und Gemüse. Dies hat den Vorteil, dass Böden langfristig fruchtbar bleiben und die Bauern sich von den angebauten Lebensmitteln ernähren können.
In den Fabriken herrschen häufig unzumutbare Zustände. Häufig werden giftige Chemikalien und Farben verwendet, welche in der EU sogar verboten sind. Beim Entsorgen dieser Chemikalien werden nicht selten Flüsse und Gewässer durch nicht abbaubare und hormonell wirkende Chemikalien verschmutzt. Im GOTS ist die Nutzung verbotener Chemikalien strengstens untersagt und alle verwendeten Chemikalien werden strengsten Kontrollen unterzogen. Zudem müssen alle GOTS-Unternehmen ihr Wasser klären. Das schützt Arbeiter, Umwelt sowie Wasservorräte. Dass sich die Verwendung von giftigen Farben und Chemikalien negativ auf den Endverbraucher und seine Gesundheit auswirkt, ist denke ich logisch.
Eine Vielzahl der unbedruckten PJM Produkte sind GOTS-zertifiziert. Bedruckt beziehungsweise veredelt werden alle PJM Artikel in Köln, in einem Betrieb, welcher ebenfalls GOTS-zertifiziert ist. Diese Drucke wiederum bestehen aus umweltfreundlicher Wasserfarbe.
Fakten zur Produktionskette von herkömmlicher Kleidung:
Jährlich leiden rund 77 Millionen Feldarbeiter unter den Vergiftungsfolgen durch Pestizide
83% des hergestellten Stickstoffdüngers für Feldfrüchte landet am Ende in der Umwelt.
GOTS verursacht bis zu 94% weniger Treibhausgabe