Die Folgen der Entwicklung unserer Modeindustrie

Unsere Modeindustrie ist in einer stetigen Entwicklung, doch die momentane Entwicklung ist beängstigend. 

Besonders im Trend liegt momentan die sogenannte „Fast-Fashion“.

Fast Fashion bedeutet, dass einzelne Trends aufgegriffen und in kurzer Zeit in Massen produziert werden.

In den letzten knapp 20 Jahren hat sich die Bekleidungsindustrie nahezu verdoppelt. Deutsche kaufen im Schnitt 60 Kleidungsstücke im Jahr1,gleichzeitig werden weltweit 60% der Klamotten innerhalb des ersten Jahres nach Erwerb weggeworfen. 2

Es ist typisch, dass Modesegmente pro Jahr zwei Kollektionen veröffentlichen. Eine Spring/Summer-Kollektion und eine Fall/Winter-Kollektion. Große Billiglabels wie Primark, H&M oder Zara veröffentlichen mittlerweile bis zu 24 (!) Kollektionen pro Jahr. 3Die Produktion wird beschleunigt, von normalerweise 8-12 Wochen auf ca. 2 Wochen. 4

Für Näherinnen und Näher bedeutet diese Entwicklung zur rasanten Massenproduktion der Fast-Fashion vor allem Monotonie und Leistungsdruck. In 10-12 Stunden Arbeitszeit arbeiten sie häufig nur an einem Schnitt, darüber hinaus werden sie nicht pro Stunde, sondern pro produziertem Stück bezahlt.  Das führt zum Auslassen der Pausen und vielen unbezahlt produzierten Kleidungsstücken. 5

Verschiedene Näherinnen berichten von bis zu 20 unbezahlten Überstunden pro Monat, bei Verweigerung dieser, droht die Entlassung. Studien ergeben, dass von einem T-Shirt, welches für 29€ verkauft wird, nur 18 Cent bei den Näherinnen ankommen. Auch gesundheitliche Schäden der Näherinnen und Näher werden, ohne mit der Wimper zu zucken, hingenommen.  Beispielsweise beim Erstellen einer Jeans im Vintage-Look wird Quarzsand verwendet, durch diesen entsteht Feinstaub, welcher sich in der Lunge festsetzt und häufig zu Silikose, eine Krankheit während der Patienten langsam ersticken, führt. 6

Nimmt man den Einsturz des Rana Plaza als Beispiel, fällt die Skrupellosigkeit der Fabrikinhaber schnell auf. Die enormen Risse des Gebäudes wurden oftmals gemeldet, trotzdem mussten die dort weiterarbeiten. Nach dem Einsturz wurden große Sicherheitsmaßnahmen angekündigt, allerdings wurde der Sicherheitsstandard seitdem nur um rund 13% verbessert. Dies ergab eine landesweite Untersuchung.  

Inspieriert von https://www.instagram.com/wild.conscious.alive/

Quelle: Greenpeace

 

Quelle: www.instagram.com/trulyecofriendly

 

3Quelle: Greenpeace

 

Quelle: Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

 

5Quelle:Imke Müller Hellmann, – „Leute machen Kleider – eine Reise durch die globale Textilindustrie“

6Quelle: www.fastfashion-dieausstellung.de 

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